Das Schloß in Garatshausen
(siehe nachstehenden Bilder) steht am untersten
Ende des Altenheimparkes und ist nur durch das
Eingangstor des Kreisaltenheimes
Garatshausen zu
erreichen. Besichtigt werden kann das Schloß
nicht. Im der Mitte des
16. Jahrhunderts ließ Kaspar Weiler
(1506-1580) am
Ufer des Starnberger Sees den quadratischen,
schloßartigen Bau, an dessen Seiten achteckige
Türme vorspringen für 11.000 Gulden errichten.
Die Nachkommen Weilers überließen den Besitz
1694 dem Freiherrn Georg Josef von Schrenk. 1730
ist die Hofmarksfamilie
Vieregg Eigentümer. Ab
1765 gehörte er Johann Kaspar
Aloys Reichsgraf Basselet von La Rosée
(1747-1826),
der die Schloßkapelle errichten ließ.
1834
erwarb Herzog Max in
Bayern (1808-1888)
neben Schloß Possenhofen das fürstliche
Anwesen.
1858
heiratete Herzogin Helene
in Bayern, genannt Néné
(1834 -1890), älteste Tochter von Herzog Max
Joseph in Bayern,
den reichen Erbprinzen Maximilian Anton
von Thurn und Taxis (18311867)
und wurde Erbprinzessin von Thurn und Taxis.
Die Trauung fand am 24. August 1858 in
Possenhofen statt.
1862
erbte das Schloß die Herzogin Marie in
Bayern (1841-1925), Tochter von Herzog Max Joseph
in Bayern und seiner Ehefrau Ludovika von Bayern,
also eine Schwester der österreichischen
Kaiserin Elisabeth und Schwägerin von Kaiser
Franz Joseph I.,
die Franz II.
(1836-1894), König beider Sizilien,
ehelichte und als "Heldin von Gaeta"
Berühmtheit erlangte.
Für
Fürstin Helene
wurde das Garatshausener Schloß zum
Lieblingsplatz am See. Sie hatte es von ihrer
Schwester, Herzogin Maria Sophie,
für ihren Aufenthalt angemietet, um der
Hofetikette entsprechend unweit ihrer Familie in
Possenhofen standesgemäß residieren zu können.
Auch Kaiserin Sisi fand offenbar großen Gefallen
am Schloß in Garatshausen.
1887
gelangte das Schloß in den Besitz der
fürstlichen Thurn- und Taxis-Familie. Gesellschaftliches Leben
herrschte im Garatshausener Schloß zur Zeit von Albert von Thurn
und Taxis (1867-1952)
und Margarete von Thurn
und Taxis (1870-1955).
1889 ließ Fürstenpaar Albert und Margarete vom
Hofarchitekten Max Schulze das Neue Schloß an
die Schloßkapelle anbauen.
Das
Alte Schloß
1952
ging das Alte Schloß auf Johannes Prinz von
Thurn und Taxis (1926-1990)
über.
1987
wird das Alte Schloß nach einer umfangreichen
Renovierung von Fürstin Gloria von
Thurn und Taxis
und ihren Kindern neben ihrem Regensburger
Stammsitz St. Emmeram
genutzt.
Das
Neue Schloß
1889
wurde das Neue Schloß mit Spiegelsaal errichtet.
1951
kaufte der Landkreis Starnberg den Barocktrakt
des Schlosses und richtete darin das
Kreisaltenheim ein. Bis 1994 war das Altenheim im
Neuen Schloß. Seine Ausstattung aus der
Fürstenzeit mit Rosenkabinett und Spiegelsaal,
sowie und seinem vollplastischen Fries auf
Marmorpilastern blieb erhalten. Seit 1995
beherbergen moderne Bauten die seniorengerechte
Pflegeeinrichtung und der neue Schloßteil mit
Schulungszentrum und Mitarbeiterwohnungen konnte
wieder dem ursprünglichen Gedanken zu Wohn- und
Empfangszwecken zurückgeführt werden. Im
Spiegelsaal werden heute standesamtliche
Trauungen angeboten.
Schloßkapelle
1759/1760
ließ Johann Kaspar
Aloys Reichsgraf Basselet von La Rosée
(1747-1826) erbauen.
In ihr befindet sich ein schöner Rokokoaltar,
der über dem Tabernakel als Hauptbild die
Heiligste Dreifaltigkeit zeigt, daneben links Maria
vom Rat und rechts St.
Joseph mit dem Jesuskind.
Über dem Altar thront die Himmelsgöttin mit dem
Jesuskind mit Zepter und Krone im Strahlenkranz
(18. Jahrhundert). Die Schloßkapelle läutet
allwöchentlich zu den heiligen Messen und zum
Rosenkranzgebet für die Bewohner des
Altenheimes. Jährlich findet an den
Prozessionstagen eine Bittprozession von Tutzing
zur Garatshausener Schloßkapelle statt.
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